Die Landschaft in Südtirol verzaubert dich mit hoch in den Himmel ragenden Bergketten, herrlichen Seen sowie weitläufigen Naturparks. Eines von den wohl bekanntesten Naturgebieten in Südtirol ist der Naturpark Texel, zudem ist er der größte der italienischen Provinz Bozen – Südtirol. Er liegt direkt in den Ötztaler Alpen. Auf den über 31.000 Hektar Fläche befinden sich nicht nur zahlreiche Naturschauspiele, sondern zudem wundervolle, einladende Hütten, die zum Verweilen einladen. Die Stettiner Hütte wird jährlich von Tausenden Menschen besucht. Wer weiß, vielleicht entscheidest Du dich heute auch noch dafür, deine nächste Tour dorthin zu planen?
Tragisches Lawinenunglück zerstört die Stettiner Hütte – was ist passiert?
Im Jahre 2014 wurde die Stettiner Hütte von einer Lawine heimgesucht. Aufgrund des sehr großen Schadens musste die Hütte komplett abgerissen werden. Eine Renovierung oder Sanierung hätte sich in dem Fall nicht mehr gelohnt – aus Sicherheitsgründen hatten sich die Betroffenen für diese Variante entschieden. Es war von Anfang an klar, dass für die Stettiner Hütte nur der Wiederaufbau infrage kommt.
Seit 2017 können dank des Notfallplans einige Übernachtungsgäste beherbergt werden. Nach dem großen Unglück wurden einige Holzhütten aufgebaut, die vielen Bergsteigern eine Option zum Schlafen oder Verweilen geben. Natürlich konnte so auch die Versorgung mit Mahlzeiten wieder garantiert werden.
Wir durften für euch vor Ort sein und exklusive Einblicke in den Wiederaufbau gewinnen, viel Spaß beim Video!
Allgemeines zur Stettiner Hütte
Die urige Hütte befindet sich, wie bereits erwähnt, im Naturpark Texel und liegt direkt am höchsten Punkt des Meraner Höhenwegs, etwas unterhalb vom Eisjöchl (2.895 Metern). Auch strategisch gilt dieser Punkt auf dem Meraner Höhenweg als außerordentlich bedeutsam: Hier befindet sich nämlich der Übergang des Pfossentals in das Pfelderer Tal.
Auf 2.875 Metern kannst Du dich auf deiner nächsten Bergtour verwöhnen lassen. Natürlich war auch die Stettiner Hütte von Corona betroffen, dennoch bietet sie in Zeiten von sanfteren Maßnahmen die Möglichkeit zur Übernachtung an. Es sind sechs provisorische Holzhütten vorhanden mit insgesamt 40 Betten sowie vier WCs – diese wurden zwischenzeitlich als Alternative nach dem großen Lawinenunglück im Jahre 2014 aufgestellt. Bei voller Auslastung können etwa 50 Menschen auf der Hütte übernachten. Im Jahr 2022 soll die neu aufgebaute Hütte fertiggestellt werden – dann ist noch mehr Luxus auf deiner Bergtour möglich.
Die Öffnungszeiten sind im Normalfall von 1. Juli bis 30. September. Die Hütte ist außerdem Endpunkt der 10. Etappe vom Tiroler Höhenweg. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann sich hier niederlassen und die Ruhe sowie das entspannte Bergflair genießen.
Wie erreichst Du die Hütte?
- Schwierigkeit: mittel-schwierig
- Dauer gesamt (hin und retour): etwa sieben Stunden (nur Aufstieg etwa vier Stunden)
- Auf- und Abstieg: jeweils 1.247 Meter
- Länge: 19,6 km
- Maximale Höhe: 2.865 Meter
- Die beste Zeit für die Tour: Juni bis Oktober
- Einkehr möglich, Stettiner Hütte Preis vor Ort nachfragen
- Bei Gruppenwanderungen zur Stettiner Hütte sind Reservierungen notwendig
- Die Hütte ist erreichbar über den Weg 24 (= Meraner Höhenweg)
Wer sich für die Route zur Stettiner Hütte entscheidet, fährt zuallererst bis nach Sterzing, dann über den Jaufenpass bis nach St. Leonhard. Von dort aus geht es weiter bis nach Moos in Passeier. Hier biegst Du ins Pfelderertal ein. Wenn Du in Pfelders angekommen bist, parkst Du dein Auto am öffentlichen Parkplatz, am Eingang der Ortschaft. Alternativ kannst Du natürlich auch die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, um zum Parkplatz zu gelangen.
Der Aufstieg zur Hütte (etwa 3,5 bis 4 Stunden) beinhaltet viele Kehren, die im ersten Moment nicht so angenehm zu besteigen sind. Dennoch gehört es zu dieser Route dazu und die wundervolle Landschaft des Naturparks sowie die hoch in den Himmel ragenden Bergspitzen machen das wieder wett. Während der Wanderung sichtest Du das Pfelderer Tal, die Texelgruppe sowie den Gurgler Kamm. Die Serpentinen führen durch felsiges, steiles Gelände und bringen dich der atemberaubenden Aussicht von der Stettiner Hütte aus immer näher.
Auf der Wanderung passierst Du:
- Die Lazinser Alm
- Einen großen Steinmann
- Eine verfallene Hütte
- Eine Geländemulde mit kleinem See
Oben angekommen genießt Du die herrliche Verpflegung und den Blick auf den Gipfel der Hohen Weißen, die häufig von Kletterern besucht wird (3.278 Meter).
Beim Abstieg kannst Du nicht viel falsch machen, da Du die gleiche Route nimmst wie beim Aufstieg.
Neben dieser Tour gibt es auch noch eine andere Möglichkeit, die Stettiner Hütte aktuell zu erreichen. Dieser Weg führt vom Pfossental aus, hierbei handelt es sich um Seitental vom Schnalstal. Die Dauer dieser Route beträgt in etwa vier Stunden. Der Start ist der Parkplatz Vorderkaser, der bald nach der Abzweigung ins Pfossental (von Karthaus rechts einbiegen) kommt.
Welche Wanderungen können rund um die Stettiner Hütte gemacht werden?
Aufgrund der perfekten Lage am Rande der Ötztaler Alpen bezaubert die Landschaft rund um die Stettiner Hütte mit zahlreichen Tourenmöglichkeiten. Egal, ob Du Anfänger oder bereits Profi bist – hier findet jeder eine passende Route für sich.
Die bekanntesten Hütten, die von der Stettiner Hütte aus angepeilt werden können, sind folgende:
- Zwickauer Hütte (2.989 Meter)
- Eishof (2.701 Meter)
- Hochwildehaus (2.866 Meter) in Österreich
- Bockerhütte (1.717 Meter)
- Lodnerhütte (2.259 Meter)
Die Stettiner Hütte ist bei schönem Wetter ein besonders attraktives Wanderziel für viele Bergliebhaber. Von hier aus kann entlang des Weges 41 die Andelsalm erreicht werden. Ein Weg führt hier zur Hohen Weißen. Wer sich für diese Routen entscheidet, sollte unbedingt schwindelfrei sein – besonders auf dem Weg zur Hohen Wilden (3.482 Meter). Die Dauer von der Stettiner Hütte aus beträgt ca. zwei Stunden, von Pfelders aus etwa sechs Stunden. Die Anforderung ist schwierig, sodass diese Route nur von erfahrenen Bergwanderern gemacht werden sollte.
Der Weg-Nr. 8 führt direkt nach Pfelders oder zum Eisjöchl und ins Pfossental. Von hier aus kann über die Johannesscharte (2.854 Meter) die Lodnerhütte angepeilt werden.
Die Zwickauer Hütte (2.989 Meter) erklimmst Du über den Meraner Höhenweg (Nr. 24), dem Weg-Nr. 44 (wird auch als Touristensteig bezeichnet) sowie den Weg 6A. Die Dauer der Gehzeit beträgt in etwa vier Stunden, Anforderung: schwer.
Die Lodnerhütte erreichst Du von der Stettiner Hütte aus, indem Du dem Weg-Nr. 41 bis zum Grafsee folgst. Weiter geht es bis zur Schafscharte. Du kommst dann zur Andelsalm, bis Du den Weg-Nr. 40 betrittst. Du passierst die Milchseescharte, den Guido Lammer Biwak und das Halsjoch. Auf dem Weg-Nr. 7 steigst Du zur Tablander Lacke ab, bis Du schließlich die Lodnerhütte entdeckst.
Stettiner Hütte Neubau: Welche Veränderungen sind geplant?
Mit den Notunterkünften ist den Besitzern der Hütte sowie der Landesregierung noch nicht genug. Deshalb haben sie sich entschieden, die Hütte wieder vollständig aufzubauen und damit zahlreichen Gästen eine Unterkunft sowie eine Verpflegungsstätte anzubieten.
Das neue Gebäude ist so geplant, dass es sich perfekt in die Landschaft der Texel Gruppe einfügt. Derzeit laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren, sodass der Hochbau- und Vermögenslandesrat Massimo Bessone betont, dass die Fertigstellung bis zum Sommer 2022 durchaus möglich ist. Damit kannst Du bereits bald den neuen Luxus auf der Stettiner Hütte genießen. Die neue Struktur soll sehr nachhaltig sein und außerdem für über 80 Gäste eine Übernachtungsmöglichkeit bieten. Es wird verschieden große Schlafsäle geben, die für vier, sechs oder acht Menschen einen Schlafplatz gewährleisten. Auch die restliche Struktur wird sehr modern und luxuriös: Es wird ein riesengroßer Speisesaal gebaut, eine Bar, eine Küche, eine Waschküche sowie einige Räume für die Mitarbeiter.
Gefällt dir etwas Luxus in den Bergen, oder hast du es lieber einfach und urig?
Auch wenn die Fertigstellung erst mit 2022 erfolgen soll, können Besucher bereits 2021 große Fortschritte wahrnehmen. Aktuell werden Sanitär- sowie Elektroanlagen installiert. Nachher erfolgt der Guss des Unterbaus, zudem werden Fliesen, Böden sowie Steine verlegt. Der Ausbau der Terrasse kommt als nächstes an die Reihe. Im Herbst werden die Küche fertiggestellt und die Möbel im restlichen Gebäude eingebaut. Anschließend sind noch kleine Feinheiten zu erledigen, sodass eine Wiederaufnahme des vollständigen Betriebs im Sommer 2022 erfolgen kann.
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2 Kommentare
Eben erst zwei Nächte auf der Hütte verbracht. Sie ist toll! Und ich persönlich finde dass der Bau wunderbar in die Gegend passt. Man ist im hochalpinen Gelände und da ist es nicht “urig”. Das passt eher zu den Almhütten weiter unten. Es ist alles sehr großzügig gestaltet. Service und auch Essen sind sehr gut und die Preise sehr moderat! Wir kommen sehr gern wieder und hoffen, dass die Hütte viele schöne Jahrzehnte erleben wird.
Wir haben euer Video gesehen und haben großen Respekt vor dem Wiederaufbau, sind aber gleichzeitig enttäuscht bis entsetzt über das Aussehen der neuen Hütte. In dieser herrlichen Gegend sind wir dankbar die Natur genießen zu können und brauchen keinen Luxus, sondern gemütliche Atmosphäre, die gerne auch etwas urig sein kann! Wir würden uns freuen, wenn die in Eigeninitiative mit viel Mühe errichteten provisorischen Hütten stehen bleiben würden.
Viele Grüße aus Leipzig Ines + Dietmar