Die Natur beschenkt uns mit tollen Kräutern, auch wenn diese auf viele körperliche Beschwerden einen heilenden Effekt haben, kennen sich die meisten Menschen noch nicht ausreichend damit aus. Die letzten Jahrzehnte waren geprägt davon, dass sich die Menschheit immer mehr von der Natur entfernt und sich den hoch industriellen Lebensmitteln sowie Medikamenten gewidmet hat. Langsam ist aber ein Umschwung zu beobachten – zahlreiche Menschen machen sich bewusst, dass der Ursprung in der Natur liegt und das wir durch die Integration dieser wertvollen Heilkräuter einen außerordentlich guten Effekt auf unsere Gesundheit erzielen können. Falls Du auf der Suche nach den besten Wildkräutern für deinen Speiseplan und dein Wohlbefinden bist, wird dir dieser Beitrag gefallen.
Wildkräuterwanderung – was sollte vorbereitet werden?
Wer sich auf eine Tour durch die wunderschöne Natur macht und Wildkräuter sammeln möchte, sollte ein paar Vorbereitungen treffen. In erster Linie ist es empfehlenswert, sich einen Korb mitzunehmen, in dem Du deine gesammelten Wildkräuter hineingeben kannst. Um die Wildkräuter zu bestimmen, solltest Du vorher diesen Ratgeber lesen oder an einer Kräuterwanderung teilnehmen. Zum Herausstechen der Wurzel eignen sich ein Stück Horn oder starke Äste – ratsam ist, dass kein Metall an die Wildkräuter kommt. Alle weiteren wichtigen Informationen zu den einzelnen heilenden Kräutern erfährst Du im nachfolgenden Abschnitt. Auf geht’s in den schönsten Kräutergarten der Natur in den Bergen.
Erdbeerblätter
Die grünen Blätter der Walderdbeeren kennt jeder. Für den Menschen sind jedoch nicht nur die Früchte essbar, auch das Blattgrün dient als perfekte Beilage im Wildkräutersalat oder als Tee. Zu erkennen sind sie an ihrer rundlichen (eiförmigen) Blattform. Sie sind langgestielt und dreiteilig. An den Rändern sind sie gezähnt.
Wirkung auf den Körper:
- Entzündungshemmend
- Antioxidativ
- Stopfend
- Helfen bei Durchfall, Problemen mit Magen und Darm sowie bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum
Himbeerblätter
Ähnlich wie die Erdbeerblätter haben die Blätter des wilden Himbeerstrauchs wohltuende Wirkungen auf den menschlichen Organismus. Sie sind geschmacklich eine echte Wohltat und passen demnach in einen Bergkräutertee genauso wie in einen Salat von gemischten Wildkräutern. Im Internet lassen sich viele Wildkräuter-Rezepte finden. Die Blätter lassen sich an der hellgrünen Farbe erkennen. Sie sind außerdem drei- bis siebenteilig gefiedert. An der Unterseite lässt sich ein weißer Flaum erkennen. Die Sträucher sind hoch und wachsen vor allem an Hecken, Wegrändern oder am Rande eines Waldes. In dem Fall lassen sich die Wildkräuter auch im Garten sammeln – wer hier Himbeersträucher stehen hat.
Wirkung:
- Entzündungshemmend
- Fiebersenkend
- Wehenfördernd
- Beruhigend
Sie sind gut bei:
- Hautentzündungen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Ekzemen
- Flechten
Schafgarbe
Das wundervolle Blatt der Schafgarbe wird als Augenbraue der Venus genannt. Sie ist eine tolle Zutat im Tee, in der Suppe oder im Salat. Sie enthält viele Bitterstoffe, die besonders für die Lebergesundheit von Bedeutung sind. Die Schafgarbe ist mit feinen zierlichen Blättern gesegnet. Diese sind entweder braun oder grünlich. Die Wuchshöhe der Pflanze liegt zwischen 60 und 100 cm – das heißt, sie kann sehr hoch werden.
Sie weist eine sehr beruhigende Wirkung auf. Zudem kann sie gut zur Wundheilung, bei Bauchschmerzen oder Blähungen eingesetzt werden.
Wirkung:
- Entzündungshemmend
- Fördert den Gallenfluss
- Kann Blutdrucksenkend sein
- Hilft bei Menstruationsbeschwerden
- Linderung von Fieber
Fette Henne
Wer unterwegs ist und nichts mehr zu trinken hat, sollte sich die Fette Henne suchen. Das Heilkraut ist sehr wasserhaltig und schmeckt nach Erbsen. Die Pflanze dient als perfekter Durstlöscher, den die Natur für dich zur Verfügung stellt. Die Blätter sind dickfleischig, die Blüten können gelb, rot oder weiß sein.
Anwendungsbereiche:
- Wundheilung bei Quetschungen, Schwellungen, Warzen
- Kann bei Atemwegserkrankungen helfen
- Kann auch bei Hühneraugen angewendet werden
- Kann die Symptome von Rheuma, Gicht lindern
- Blutreinigend
Sauerampfer
Die Säure, die im Sauerampfer enthalten ist, dient als perfekter Durstlöscher. Dadurch, dass die Pflanze voller Oxalsäure steckt, sollten nicht zu große Mengen gegessen werden – hierbei spricht man aber von richtig großen Mengen, die reizend für die Niere sein könnten (bis zu 10 Blätter sind kein Problem).
Kann eingesetzt werden bei:
- Blutarmut
- Juckreiz
- Magen-Darm-Beschwerden
Die Blätter erkennst Du an der länglichen, glatten Form. Je nachdem wie viel Oxalsäure enthalten ist, sind sie dunkelgrün bis rot.
Er dient als leckere Zutat im Wildkräutersalat oder zu einer Kräuterbutter verarbeitet.
Breitwegerich/Spitzwegerich
Der Breitwegerich wächst genau dort, wo die Menschen entlang laufen. Er besitzt ovalförmige bis rundliche Blätter, die wie eine Rosette aus dem Boden wachsen. Die Blätter passen perfekt in einen leckeren Salat hinein, doch auch zur äußeren Anwendung ist der Breitwegerich optimal geeignet. In Form einer Tinktur kann er Schmerzen lindern und Schwellungen reduzieren.
Er kann eingesetzt werden bei:
- Husten
- Entzündungen im Mund
- Bei Wunden auf der Haut
Er wirkt schleimlösend, schmerzlindernd, entzündungshemmend.
Der Spitzwegerich ist an den länglichen Blättern zu erkennen. Dieser ist perfekt, um ihn als Zutat in Salaten oder Smoothies zu verarbeiten. Auch er kann bei Husten eingesetzt werden. Er enthält Schleimstoffe, die bei Insektenbissen aufgelegt werden können. Zudem kann er bei Wunden eingesetzt werden.
Tüpfelfarn/Engelwurz
Das Heilkraut wächst insbesondere an Mauern und wird bis zu 50 cm hoch. An der Unterseite der Blätter weist er Tüpfelchen auf, deshalb auch der Name. Die Wurzel ist besonders bei Sportlern beliebt.
Die Wirkung:
- Gallen- und wurmtreibend
- Gute Effekte auf die Lebergesundheit
- Ist gut bei Verstopfung
- Darmparasiten können dadurch getötet werden
Die Wurzel der Pflanze schmeckt viel süßer als Zucker und ähnelt im Geschmack der Lakritze. Die Süßkraft kann so gewonnen werden, indem die Wurzel geschnitten und dann mit Milch oder Wasser gemixt wird. Es kann als gesunder Zuckerersatz genutzt werden.
Wurmfarn
Diese Pflanze erkennst Du an den langen Wedeln, die bis zu einem Meter groß sein können. Sie sind doppelt gefiedert und weisen stumpfe, schwach gezähnte Fiederchen auf.
Er wird vor allem äußerlich angewendet. Die frischen Blätter werden in einen Kopfpolsterbezug gestopft und in das Backrohr gegeben. Dort wird alles leicht erwärmt, nachher kann es bei Gelenkschmerzen aufgelegt werden. Das kann mehrmals wiederholt werden.
Er kann eingesetzt werden bei:
- Gicht
- Zur Fußpflege
- Bei Schürfwunden/Verletzungen
Tränen der Bäume, Baumharz
Das Harz wird von den Bäumen gebildet, um sich selbst zu schützen. Auch Menschen können es anwenden. In einer Salbe verarbeitet kann das Harz eine entzündungshemmende Funktion aufweisen. Es wird genauso bei Blasen, eitrigen Wunden sowie bei Holzsplittern in der Haut genutzt. Außerdem dient es als heimisches Räucherwerk zur Beseitigung von schlechten Energien in Häusern und Wohnungen – er wird auch als Weihrauch der Alpen bezeichnet. Das Harz bildet sich direkt an den Baumstämmen. Anneres betont in ihren Ausführungen, dass das Harz nur an diesen Stellen entnommen werden soll, wo der Baum genügend produziert hat. Viele weitere Informationen erhältst Du im Video von Anneres.
Heidelbeer-Blätter
Wenn die Heidelbeeren blühen, dann darf der Arzt in den Urlaub gehen – das ist ein altes Sprichwort aus dem Südtiroler Alpenraum. Diese Pflanze enthält einen Stoff, der als Myrtillin bezeichnet wird. Dieser Stoff kann vor allem von Diabetikern genutzt werden, da er ihnen besonders guttut. Die Blätter sollten vor der Blüte gesammelt werden, da der Stoff nur dann enthalten ist. In Smoothies schmecken die Blätter besonders lecker.
Fichtensprossen
Die Fichtensprossen, die im Frühling wachsen, können mit Honig gemischt und zu einem idealen Hustensirup hergestellt werden. Daneben kann daraus Karamell gezaubert werden. Wer die besonderen Effekte erzielen möchte, kann sie auch in Form einer Tinktur verarbeiten, die vor allem bei Rücken- oder Muskelschmerzen helfen kann. Außerdem helfen sie dabei die Atemwege zu öffnen – zum Beispiel in der Sauna.
Welches ist dein Lieblings-Wildkraut? Bist Du schon einmal in eine Wiese oder Wald gegangen, um eines der oben genannten Wildkräuter zu sammeln?
Wer noch tiefer in das Thema eintauchen möchte, sollte bei Anneres vorbeischauen: https://www.heilkunstdernatur.com/
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4 Kommentare
Dankeschön 🙏wunderbarer gereichender Bericht
Wieder etwas Neues über Heilkräuter erfahren
Herzlichen Dank für das tolle Video.
Superschöner und sehr informativer blog! Dankeschön 👏🏻