Pappataci Sandmücken, Tigermücken und Co. – was tun gegen die Plagegeister im Urlaub
Manchmal möchte man Beruf und Urlaub verbinden, und was eignet sich als Bergmensch besser als ein Trip in die Natur. Also habe ich den Laptop zugeklappt, die Wanderschuhe geschnürt und bin nach Ligurien gefahren. Sonne, Berge, Meer – alles perfekt. Zumindest bis zur ersten Begegnung mit den kleinsten und gleichzeitig nervigsten Bewohnern der Region: Pappataci, Sandmücken und Tigermücken.
Ligurien - wunderschön, aber im Olivenhain lauern kleine Biester, die es in sich haben. Ich gebe es zu: Ich hatte den Feind unterschätzt. Ein bisschen Insektenspray und schon ist Ruhe – dachte ich. Die Realität sah anders aus. Schon nach dem ersten Abend war ich übersät von roten Punkten an den Beinen. Jeder Stich juckte so stark, dass ich nachts kaum schlafen konnte. Am nächsten Morgen sah ich aus, als hätte ich ein unfaires Duell gegen ein Dutzend Mücken verloren.
Sandmücken auch Pappataci genannt
Sandmücken, die in Italien Pappataci heißen, sind winzig und fast unsichtbar. Genau das macht sie so gefährlich. Sie fliegen lautlos, landen unbemerkt und stechen gnadenlos. Besonders gern attackieren sie Knöchel und Waden – genau dort, wo man in sommerlicher Kleidung am verwundbarsten ist. Ihr Stich juckt stark und kann tagelang anhalten. Noch ernster wird es, wenn man bedenkt, dass Sandmücken Krankheiten wie Leishmaniose übertragen können.
Tigermücken – inzwischen auch bei uns eine Gefahr
Die Asiatische Tigermücke hat sich in den letzten Jahren in Südeuropa ausgebreitet. Ihr schwarzweiß gestreiftes Muster macht sie leicht erkennbar. Sie sticht nicht nur abends, sondern auch tagsüber. Neben ihrem aggressiven Verhalten sind vor allem die möglichen Krankheiten problematisch, die sie übertragen kann – darunter Dengue und Chikungunya. Das macht Tigermücken zu einer ernstzunehmenden Gefahr für Reisende.
Weitere Quälgeister
Kleidung als wichtigste Barriere
Nach wenigen Tagen in Ligurien war klar: Ohne lange Kleidung keine Chance. Insektensprays sind nützlich, doch Kleidung bleibt der verlässlichste Schutz. Mit der richtigen Kombination konnte ich endlich wieder abends draußen sitzen, ohne das Gefühl zu haben, mich freiwillig als Buffet anzubieten.
Langärmlige Oberteile und Hosen
Je mehr Stoff, desto besser. Dünne, langärmlige Shirts und luftige Hosen sind im Sommer ideal. Besonders abends, wenn Sandmücken aktiv werden, sind lange Ärmel und Beine unverzichtbar.
Dicht gewebte Materialien
Mücken können durch lockere Baumwolle problemlos hindurchstechen. Dicht gewebte Stoffe wie High-Density-Nylon oder Leinen mit enger Struktur bieten zuverlässigen Schutz. Moderne Outdoor-Materialien sind zudem atmungsaktiv und angenehm zu tragen.
Lockere Passform
Enge Kleidung liegt direkt auf der Haut und ermöglicht Stiche durch den Stoff. Lockere Schnitte schaffen Distanz zwischen Material und Haut und erschweren den Angriff.
Helle Farben
Dunkle Kleidung zieht Mücken an. Helle Farben wie Weiß, Beige oder Pastell wirken unauffälliger und reduzieren die Anziehungskraft erheblich. Gerade in heißen Regionen ist helle Kleidung ohnehin angenehmer.
Outdoor-Kleidung mit Extra-Schutz
Einige Textilien sind mit Mückenschutz imprägniert. Solche Outfits haben sich bei meinen Touren in Ligurien als äußerst nützlich erwiesen. Wer sich inspirieren möchte, findet Ideen dazu im Artikel über Sherpa-Bekleidung.
Ich wollte jedenfalls nicht mehr ohne Jacken, Hoodies und lange Hosen sein. Vor allem nicht während der Dämmerung oder früh morgens.
Weitere Abwehrmethoden
Kleidung ist die Basis, doch zusätzliche Maßnahmen machen das Leben deutlich angenehmer.
Repellents
Auf freiliegenden Hautstellen sind Repellents unverzichtbar. Produkte mit Icaridin oder DEET wirken zuverlässig, sollten aber regelmäßig erneuert werden – besonders nach dem Schwimmen oder Schwitzen.
Mückenspiralen
Spirellis verströmen Wirkstoffe wie Allethrin. Sie schaffen im Umkreis von ein bis zwei Metern eine Zone, in der Mücken deutlich weniger aktiv sind. Ideal für Terrasse oder Balkon, allerdings nur im Freien verwenden.
Tragbare Geräte
Thermacell-Geräte oder ähnliche Systeme erzeugen eine Schutzzone von etwa 20 Quadratmetern. Perfekt für Abende im Freien oder beim Camping.
Steckdosen-Verdampfer
Für Innenräume sind Verdampfergeräte praktisch. Sie geben Wirkstoffe wie Transfluthrin ab und halten Mücken fern. Wichtig ist gute Belüftung und der richtige Einsatz nach Anleitung.
Moskitonetze
In der Nacht sind Netze über dem Bett unverzichtbar. Für Sandmücken sollte die Maschenweite besonders fein sein, damit die winzigen Insekten nicht hindurchschlüpfen.
Ventilatoren
Ein Luftstrom stört Mücken beim Anflug. Gleichzeitig verwirbelt er das Kohlendioxid, das uns so attraktiv für die Tiere macht. Ventilatoren sind eine einfache, aber sehr effektive Ergänzung.
Insektenschutz an Fenstern
Feinmaschige Gitter vor Fenstern und Türen verhindern, dass Mücken überhaupt ins Zimmer gelangen. Besonders in Küstenregionen wie Ligurien ein Muss.
Stehendes Wasser vermeiden
Schon kleine Wasseransammlungen reichen Tigermücken zur Eiablage. Untersetzer, Blumentöpfe oder Regenrinnen sollten regelmäßig kontrolliert und geleert werden.
Verhaltenstipps
Sandmücken sind besonders in der Dämmerung aktiv. Abends heißt es also lange Kleidung tragen und nicht direkt neben Büschen oder feuchten Flächen sitzen. Tigermücken sind tagaktiv. Pausen in windigen Bereichen oder sonnigen Plätzen sind deshalb angenehmer.
Erste Hilfe bei Stichen
Wenn es trotz aller Maßnahmen zu einem - oder wie man hier sieht zu zahlreichen Stichen - kommt, hilft sofortiges Kühlen mit Wasser oder Eis. Mir wurde gesagt, Antihistamin-Gele lindern den Juckreiz. Leichte Cortison-Cremes könnten bei starken Reaktionen eingesetzt werden, wurde mir ebenfalls gesagt. Wichtig ist, nicht zu kratzen – auch wenn das schwerfällt. Offene Stellen können sich entzünden und die Beschwerden verschlimmern.
Mein Fazit aus Ligurien
Die Tage in Ligurien waren eine Lektion darin, dass Mücken deutlich hartnäckiger sind als gedacht. Erst mit der richtigen Kleidung – lange Hosen, helle Shirts, geschlossene Schuhe – konnte ich die Abende wirklich genießen. Dazu kamen Hilfsmittel wie Spirellis, Moskitonetze und Repellents. So ausgerüstet hat das Outdoor-Abenteuer wieder Spaß gemacht. Wer selbst nach Ligurien reisen möchte, findet viele Anregungen im Artikel Ligurien – Paradies für Outdoorfans.
Das Fazit ist simpel: Pappataci Sandmücken und Tigermücken sind lästig, aber mit der richtigen Vorbereitung keine Urlaubs-Killer. Lieber ein helles langärmliges Outfit und ein paar kleine Helferlein im Gepäck, als jede Nacht damit zu verbringen, juckende Stiche zu zählen. Hier gibt es übrigens weitere Reisetipps.
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